Hitze & Mantrailing
Hier ein paar Gedanken zum Thema sommerliche Temperaturen und Mantrailing. Auf Hunde in verschlossenen Autos gehen wir nicht ein, auch nicht auf vom heissen Asphalt verbrannte Pfoten. Diejenigen die hier lesen sind darüber aufgeklärt und haben auch immer Wasser für Ihre Hunde dabei - das setzen wir einfach voraus.
Was aber viele nicht wissen (oder sie sich zumindest nicht bewusst machen) ist, dass Hunde während der zum intensiven Riechen benötigten Schnüffelatmung nicht hecheln und sich auf diese Weise runterkühlen können. Wenn der Hund hechelt vermag er allenfalls noch sehr eingeschränkt zu riechen.
Zusätzlich muss man sich vor Augen führen, dass der mit tiefer Nase suchende Hund die Luft direkt über dem von der Sonne erwärmten Boden einsaugt. Durch die Abstrahlung ist die Luft hier noch deutlich wärmer als z.B. auf unserer Kopfhöhe.
Ergänzt man diese Überlegung um das Wissen, dass Hunde bei der Schnüffelatmung in 1 Minute etwa 300x ein- und nur 1x ausatmen und ihre Körpertemperatur bei längerem Schnüffeln messbar ansteigt wird einem klar, dass dieser Prozess bei höheren Lufttemperaturen noch beschleunigt wird. Die Gefahr der Überhitzung und damit einen Hitzschlag zu erleiden wird extrem hoch. Ein Hitzschlag ist ein lebensbedrohlicher Notfall und endet im schlimmsten Fall tödlich!
Wir haben schon Aussagen wie diese gehört: "Ach das sind ja nur 400m. Wenn er jetzt Agility / Turnierhundesport / Frisbee etc. machen würde, das wäre ja was anderes." Nein, ist es nicht!
Häufig wird es in den Abendstunden kühler, so dass ein leichtes Training, am besten auf natürlichem Untergrund, möglich ist. Auch hier müssen wir bedenken, dass die Temperatur knapp über dem den ganzen Tag aufgeheizten Asphalt entscheidend ist, denn dort schnüffeln unsere vierbeinigen Helfer.
Wir werden also auch in Zukunft Trailgruppen absagen, wenn das Thermometer immer weiter nach oben klettert und eine ausreichende Abkühlung in den Abendstunden nicht absehbar ist. Jeder der uns kennt weiß mit welcher Leidenschaft wir dabei sind und gerade deshalb gebietet uns die Vernunft unsere und Eure Hunde zu schützen und ihnen bei heißem Sommerwetter keine Höchstleistungen abzuverlagen. Nichts anderes ist die Nasenarbeit! Sucht Euch ein ruhiges, schattiges Plätzchen und lasst es ruhig angehen.
Zur Beurteilung der Wettersituation nutzen wir neben dem Thermometer an einem schattigen Plätzchen im eigenen Garten auch verschiedene Wetter-Apps. Trotzdem wird es immer wieder dazu kommen, dass wir die Situation falsch einschätzen. Entweder ist die Gruppe abgesagt obwohl es sich dann doch ausreichend abkühlt oder die Absage erfolgt kurzfristig, da die erhoffte Abkühlung ausbleibt. Aber ich denke dafür hat jeder Verständnis, denn schließlich sind wir keine Wetterfrösche sonder Mantrail-Trainer/inen und möchte sicherstellen, dass es Euch und Euren Hunden beim Training gut geht.